Neugestaltung Rudolphsplatz

Einstimmig hatte der Ortsbeirat beschlossen, dem durch die Neugestaltung an der Goethestraße/ Ecke Germaniastraße entstandene Platz den Namen Rudolphsplatz zu geben.

Damit wurden das politische Engagement des Anfang 2013 verstorbene, langjährigen Ortsvorstehers Wolfgang Rudolph und dessen 2003 verstorbene Ehefrau Christa gewürdigt, die sich ebenfalls viele Jahre als Ortsvorsteherin für die Interessen des Stadtteils Vorderer Westen eingesetzt hatte.

Auf dem Platz in unmittelbarer Nähe des „Chacal“ tobt vor allem im Sommer das Leben und vermittelt südländisches Flair. Der Umbau von Goethe- und Germaniastraße ist zu einem mittlerweile preisgekrönten Beispiel geworden, wie man Verkehrsflächen so umgestalten kann, dass der Verkehr weiterhin fließt und gleichzeitig attraktive, großzügige Wege und Plätze entstehen können. Mit intensiver Bürgerbeteiligung ist es gelungen, einen Boulevard mit einer bemerkenswerten Aufenthaltsqualität anzulegen – in einem so hoch verdichteten Quartier ein wahrer Segen.

Dem Namensgeber des Rudolphsplatzes war es leider nicht vergönnt, den Abschluss der Bauarbeiten noch zu erleben; er erlag zuvor einer schweren Krankheit. Wolfgang Rudolph war in der Umbruchphase des Stadtteils in den 90-er Jahren einer der Motoren der Stadtteilentwicklung. Er war konzeptionell an der Vorbereitung der vom SPD-Ortsverein überparteilich angelegten Stadtteilkonferenzen beteiligt, aus denen sich autonome Arbeitsgruppen und schließlich der Verein Kassel-West e.V. bildeten.

Rudolphsplatz, Vorderer Westen
Rudolphsplatz, Vorderer Westen

Wolfgang Rudolph hat in Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat, der Stadtverwaltung, Behörden, Interessengruppen, den Kirchen und den Bürgerinnen und Bürgern vieles auf den Weg gebracht: der Umbau des Bebelplatzes, die Beckett-Anlage, die Haltestelle Querallee, die Neugestaltung der Friedrich-Ebert-Straße, der Goethe- und Germaniastraße oder das Bürgerzentrum an der Friedenskirche stehen beispielhaft für viele weitere Vorhaben, an denen er beteiligt war. Seit der Gründung des Stadtteils durch Simon Aschrott hat es wohl keine Phase gegeben, in der so viel Neues und Wegweisendes entstand.

Das zeigt die historische Dimension dessen, was im Vorderen Westen – getragen von bürgerschaftlichem Engagement –  in vergleichsweise kurzer Zeit auf die Beine gestellt wurde.